BAD NEUSTADT (dpa-AFX) - Der Krankenhausbetreiber Rhön-Klinikum <RHK.ETR>
sieht sich für weitere Klinikübernahmen gut gerüstet und hat seine Ziele für
2011 bekräftigt. 'Wir sind zuversichtlich, dass sich zahlreiche Möglichkeiten
zur Erweiterung unseres Versorgungsangebotes bieten werden. Die finanziellen
Voraussetzungen hierfür sind vorhanden', wird Finanzchef Erik Hamann am
Donnerstag in der Veröffentlichung vorläufiger Zahlen für 2010 zitiert.
Dank eines prozentual zweistelligen Anstiegs der Patientenzahlen steigerte
der im MDax <MDAX.ETR> notierte Klinikbetreiber seinen Umsatz auf 2,55
Milliarden Euro (VJ: 2,32). Der Gewinn erhöhte sich um 10,2 Prozent auf 145,1
Millionen Euro. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA)
kletterte auf 305,4 Millionen Euro (VJ: 284,0). Mit den Ergebnissen traf das
Management die eigenen Erwartungen. In den ersten Handelsminuten reagierten
Rhön-Titel mit einem leichten Kursrückgang von 0,38 Prozent auf 16,85 Euro.
Commerzbank-Analyst Volker Braun bestätigte den Konzern mit 'Hold' und
bezeichnete die Zahlen als im Rahmen der Erwartungen.
Konzernchef Wolfgang Pföhler bekräftigte nach dem Gewinnanstieg im
abgelaufenen Geschäftsjahr die Prognosen: 2011 erwartet der Klinikbetreiber aus
dem fränkischen Bad Neustadt ein Umsatzplus von 4 Prozent auf 2,65 Milliarden
Euro. Zukäufe sind darin nicht enthalten. Der Konzerngewinn vor Minderheiten
soll auf 160 Millionen Euro steigen, wobei der Ãœberschuss in einer Bandbreite
von fünf Prozent um diesen Wert schwanken kann.
Durch die Kapitalerhöhung im Jahr 2009 war Rhön ein Nettoerlös von 444
Millionen Euro zugeflossen. 2005 hatte der Konzern mit Gießen und Marburg den
Zuschlag für die erste Privatisierung einer Uniklinik in Deutschland erhalten.
Analysten räumen dem Konzern deshalb im Bieterprozess um das Klinikum
Kiel/Lübeck (UKSH) in Schleswig-Holstein gute Chancen ein. Das
Markterkundungsverfahren ist nach Angaben des Wissenschaftsministeriums in
Vorbereitung. Mit Ergebnissen rechnet die Landesregierung um Ostern. Viele
Krankenhäuser, vor allem öffentliche, schreiben Verluste. Zudem sind viele
Träger in Finanznöten.
In den Rhön-Kliniken wurden 2010 zum ersten Mal mehr als 2 Millionen
Patienten behandelt. Zum Unternehmen gehörten zuletzt 54 Kliniken sowie 35
Medizinische Versorgungszentren mit mehr als 37.000 Mitarbeitern. Rhön-Klinikum
zählt neben den zum Medizinkonzern Fresenius gehörenden Helios-Kliniken und dem
Konkurrenten Asklepios zu den drei großen privaten Krankenhausbetreibern in
Deutschland./ep/mne/wiz
Weitere Informationen: www.dpa-AFX.de
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| 02/10/2011